Mein diesjähriger Geburtstagswunsch führte mich mit meiner Familie nach Köthen, der Stadt, in der Samuel Hahnemann – der „Entdecker“ der Homöopathie lebte und arbeitete. In der Wallstraße 47 wohnte er von 1821 bis 1835, bevor er anschließend nach Paris ging. Für alle Homöopathie-Begeisterten ist es eine dringende Empfehlung meinerseits, den Geist von Hahnemann und seiner Zeit in Köthen zu spüren.

Im Wohnhaus selbst sieht man seinen Original-Schreibtisch und Sessel sowie eine riesige Notfallapotheke mit von ihm selbst hergestellten und beschrifteten Mitteln. Diese Schrift – unglaublich exakt! Von seinem Labor ist nicht viel übrig, aber allein in diesen Räumen zu sein, ist wirklich spannend. Das Beste an der Führung war ein sehr persönliches Gespräch mit der ehemaligen Eigentümerin des Hauses, die dieses Haus zu DDR-Zeiten mit ihrer Familie bewohnte und nichts von der Geschichte als auch nichts von Homöopathie je zuvor gehört hatte. Erst aufsässige, nicht abzuwehrende ausländische Homöopathie-Besucher machten sie seit 1987 auf die historische Besonderheit des Hauses aufmerksam!

Direkt neben dem Haus befindet sich die Europäische Bibliothek für Homöopathie, die auch besondere Ausstellungsobjekte aus damaligen Apotheken beherbergen soll. Sie ist leider erst ab Herbst 2023 wieder geöffnet. Im Schlossmuseum Köthen befindet sich auch noch ein Ausstellungsraum zu Hahnemann, der Entwicklung der Homöopathie und Verweisen auf die historischen Umstände. Das ebenfalls aus Paris her gebrachte Sterbebett von Hahnemann ist dort auch zu finden. Ein insgesamt sehr lohnender Ausflug!

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